Dunhill 6069-30

Dunhill 6069 - 30 / 56 □ 16 - 135

Fällt der Name Dunhill assoziiert man puren Luxus getragen von einem Gentleman. Die Dunhill 6069 ist der Zenit aller Dunhill Sonnenbrillen. Höchst detailliert-karierte goldene Metallbügel mit den bekannten Dunhill-Logos. Goldene Metall-Windsor-Ringe fassen die Gläser ein, getragen von einem rot gestreiften schwarzen Rahmen aus Optyl.

Wilhelm Anger (*1925-†2014) gehörte zu den wichtigsten Kunststoffpionieren, mit seinen Rezepturentwicklungen schrieb er österreichische Industriegeschichte. 1964 erfand er den legendären Kunststoff Optyl und entwickelte die Brille von einem reinen Sehbehelf zum hochwertigen Modeartikel.

1956 gründete er Carrera, den Hersteller von Sportsonnenbrillen, inspiriert von Autorennen und der Carrera Panamericana. Ab 1966 begann seine Zusammenarbeit mit Dior Porsche Design, Paloma Picasso und anderen Modemarken; so auch mit Dunhill. Die Dunhill 6069 ist ein wahres Meisterwerk des Brillendesigns der 80er Jahre. Heute eine absolute Rarität.


Dunhill 6069-30 im Detail:

Vordere Breite von Bügel zu Bügel: 140mm / 5.5 inches
Bügellänge: 140 mm

Die Dunhill 6069-30 on the road
Foto unten: Andras trägt hier das Modell zu einem schlichten Streetlook im sommerlichen Berlin in der Mittgaszeit.

Über den Designer Wilhelm Angerer

Wilhelm Anger ist im Alter von 89 gestorben. Durch seine Erfindungen, seine einflussreiche frühe Beteiligung an der Lizenzvergabe für Modedesigner und seine technischen Errungenschaften im Bereich moderner Brillenglas- und Brillengestelltechnologien wurde er zum Pionier der frühen Brillenmode.

1948 gründete er sein erstes Unternehmen in Traun. Schon als junger Mann ging Anger 1946, kurz nach dem 2.Weltkrieg, von Tür zu Tür und verkaufte Schweißgeräte an Hersteller, wodurch er auf den riesigen Bedarf an Schweißerbrillen aufmerksam gemacht wurde. Anger, gerade 20 Jahre alt geworden, kaufte 30 Schweißerbrillen für seinen Messestand in Wien und erzielte sage und schreibe 40.000 Vorbestellungen.

Seit diesem Zeitpunkt war er vom Brillenmarkt fasziniert.. Die Marke Optyl/Carrera entwickelte sich später zu Carrera International weiter und das Unternehmen arbeitete mit dem Automobildesigner Ferdinand Alexander zusammen. Daraus erwuchs Carrera Porsche Design mit seiner ersten legendären Sonnenbrillenkollektion.

Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Anton Anger (Jahrgang 1929 - 2013) war er einer der wichtigsten Kunststoffpioniere und hat österreichische Industriegeschichte geschrieben. Während Anton Angers Schwerpunkt der Maschinenbau war, war Wilhelm Anger der Anwendungstechniker und Produktentwickler.
Wichtig sind seine Verdienste um die Stabilisierungstechnik für PVC bzw. der Rezepturentwicklung, seine Erfindung der Muffenkupplung von Kunststoffrohren, die die grundlegende Voraussetzung für die unkomplizierte Verlegetechnik auf der Baustelle darstellt und damit den Siegeszug des Kunststoffrohrs ermöglicht hat. Dadurch stieg Anfang der 60er-Jahre das von ihm gegründete Anger Kunststoffwerk zu einem der größten Rohr- und Fittinghersteller Europas auf. Unter seiner Führung wurde auch die Vollkunststoff-Türe entwickelt, erstmals modernes Design im Maschinenbau eingeführt und der internationale Anlagenbau forciert. Nach dem Verkauf seines Extrusionsmaschinenbaus in Traun/Oberösterreich und Wien an die amerikanische Bemis-Gruppe, die die Werke dann an Cincinnati Milacron weitergab, konzentrierte sich Wilhelm Anger wieder auf seine parallel zur Extrusionstechnik betriebene Brillentechnik.
Auch auf diesem Gebiet gehen eine ganze Reihe von nachhaltigen Innovationen auf sein Konto. So zum Beispiel der Brillenwerkstoff „Optyl“ (1964), die Entwicklung der Brille vom reinen Sehbehelf zum hochwertigen Modeartikel (1966 Start der Zusammenarbeit mit Dior und in Folge vielen weiteren Modemarken), bzw. zum Freizeitartikel in Form der Carrera-Ski- und Sportbrillen (ab 1961), die universell kombinierbare Modulbrille (ab 1984), das Eyemetrics-System zur individuellen Maßabstimmung einer Brille auf die jeweilige Kopfform (1988), das modulare Eyephorics-Kunststoff-Brillensystem (1998), und als Krönung des Lebenswerkes die „Idealbrille“. Es ist die bohrungsfreie, randlose Brille mit Klebeverbindung zwischen Fassung und Gläsern unter dem Markennamen „Lensbond“ (2008).